Blues am Bahnsteig 1

Greußen 30.07.2016

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Der Bahnhofsvorplatz füllte sich am Samstagabend schnell und die Sitzplätze reichen nicht aus.
Die Bluesband „D4 Rock`n” aus Gotha begann das Vor-Abendprogramm.

Im Anschluss trat der 68-jährige Jürgen Kerth auf die Bühne.
Er wurde mit viel Beifall aus dem Publikum begrüßt.

Es ist schon eine Weile her, als ich das letzte Mal in Greußen spielte, das war noch zu DDR-Zeiten, sagte er mir vor dem Konzert. Ja im Kulturhaus da war ich oft und auch mal im Kino.
Auch auf ein Konzert im Grüninger Schlosspark erinnere ich mich.
Auf meine Frage, warum kommst Du jetzt nach Greußen?
Auch Cocker (Veranstalter Tobias Weber) hat mich schon vor längerem angesprochen.
Ich muß doch kommen, wo doch meine UR-Urgroßmutter aus Greußen kommt.
Ich bin mit Euch hier verwurzelt und eben auch die vielen Konzert die ich hier schon gegeben habe.
Das ist schon ein Heimspiel hier.

Blues am Bahnsteig 1 30.07.2016

Blues am Bahnsteig 1 30.07.2016 Fotos: P.Georgi

Ja den verstorbenen Jürgen Pfeffer, den kenne ich noch.
Aber sonst fällt mir gerade keiner ein.

Und so geschah er es dann auch immer wieder, Gäste gingen auf ihn zu und wollten sich mit ihm fotografieren lassen.
Manch andere gingen zu Cocker und sagte, Danke, danke das du uns dieses Erlebnis hier ermöglichst, ich freue mich riesig, wie in den alten Zeiten, sagten sie.
Und wenn man unter die Gäste schaut, man hätte es auch großen Klassentreffen bezeichnen können.

Ganze Jahrgänge saßen zusammen und ließen sich dann bei den Musikstücken in alten Zeiten versetzen.
Mittendrin ehemalige Lehrerinnen, die Generationen verschmolzen an den Tischen.
Natürlich überwog das ältere Publikum.
Über die Beherrschung der Bluesmusik brauchte man sich nicht unterhalten, immer wieder erkannte man Gitarrenklänge aus der alten Zeit.

Neu für die Gäste waren auch die Einflüsse aus den großen Konzerten mit namhaften amerikanischen Bluesgrößen, mit denen  Kerth viele Jahre auf den Bühnen in den USA unterwegs war.

Willi Weiß, im Rollstuhl sitzende rief mir zu, Peter mach ein Bild mit mir und Jürgen - so ging es den ganzen Abend hindurch. Handybesitzer standen auf und filmten Sequenzen zur Erinnerung.

Nach über fünf Stunden Konzert verabschiedete sich Kerth von der Bühne und gab am Kassenhäuschen Autogramme. Zwischenzeitlich hatten sich die Reihen etwas gelichtet und die Kühle der Nacht kam auch auf dem Bahnhofsvorplatz an.
Zu bestaunen war die gekonnte Ausleuchtung und Plakatierung am alten ehrwürdigen  1868 erbauten Bahnhofsgebäude.
Auf der anderen Seite leuchteten die Bäume in unterschiedlichsten Farben.
Alles in allem, es war eine meisterhaft gelungene Veranstaltung.

 

(PG)

 

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