Light-Night-Jugendkirche Clingen
31.10.2014, 18 Uhr, Clingen, Ev. St. Gumberti Kirche
Luther der die Geister rief / Süßes statt Saures
Um 18 Uhr ist es jetzt draußen schon dunkel.
Man könnte sich fürchten, wer in Clingen vom Börnchen zur Kirche geht um dann in das Helle zu gelangen.
Oh je, hier ist es ja noch dunkler.
Die überaus zahlreichen Besucher tasten sich in das schon gefüllte Kirchenschiff.
Manches Handy oder eine Taschenlampe erhellte zaghaft die Umgebung zur Platzsuche.
Hat man endlich einen Sitzplatz ergattert da gingen plötzlich auch noch die tief blauen Lampen aus.
Völlige Dunkelheit und laut ertönt mystisch tragende Musik, dann kommen Lichtblitze aus dem Chorraum und eine laute Stimme ertönt: Warum ist alles so düster hier und diese Kürbisse mit diesen Fratzen, sind wir nicht in einer Kirche, sollte es hier nicht viel heller, angenehmer und freundlicher sein?
Das ist doch schließlich Gottes, Haus.
So begannen die Jugendlichen ihren Beitrag zu: Luther, der die Geister rief.
Ja er rief sie und es gab ein riesen Spektakel in der Kirchengeschichte und auch hier in Clingen.
Im Wechsel zu den Vorträgen sangen und spielten die Band- und Chormitglieder von Glaubhaft, aus Sondershausen.
Sie passten sich dem Fluidum an und mit dem Licht wurde es ein perfekt inszenierter Jugendgottesdienst.
Die jetzigen Konfirmanden (2015) aus dem Regionalpfarramt Greußen-Großenehrich sowie der Umgebung sind in die Figuren um Luther, Gott, den Zuhöreren und Halloween geschlüpft.
Wer sich auf Gott verlässt der ist nicht alleine und braucht sich nicht zu fürchten in der Dunkelheit.
Ablassbriefe gibt es heute keine mehr, um sich frei zu fühlen.
Plötzlich aus dem Dunkel kam eine Nonne (Pfarrerin Esther-Maria Fauß) unter die Gäste und versuchte Geld für neue Lampen im Kirchenraum zu sammeln.
Nur zögerlich gaben die Besucher ein Scherflein in die Kirchensammelbüchse.
Sie waren darauf nicht vorbereitet und so musste die Nonne um jeden kleinen Groschen betteln.
Mit ihnen und der anschließenden Kollekte soll das neue Licht in der Kirche finanziert werden.
Dann trat Luisa an den Altar und begann etwas gelangweilt mit: Vater unser im Himmel… Ja!!!
Erschrocken sah sie sich um, denn eine tiefe Stimme lag im Raum.
Unterbrich mich nicht! Ich bete! Aber du hast mich doch angesprochen.
Und so ging es weiter im Zwiegespräch mit Gott und dem Gebet von Luisa.
Er zeigt ihr auf, doch zuerst mit sich ins Reine zu kommen.
Was man bittet kann man auch anderen geben.
Und Gott hört zu und ermahnte liebevoll.
Heute wird Halloween und Reformationstag gefeiert, sagten Angelique und Michelle.
Was ist der Unterschied zwischen diesen Festen?
Halloween ist ein Spaß, der die Angst versteckt.
Reformationstag ist ein Fest, das die Angst verjagt.
Und so berichteten sie von den beiden Ereignissen, die ziemlich unterschiedlich von den Menschen begangen werden.
Weitere Geschichten wurden aus alter Zeit spielend vorgetragen.
Nach dem Schlussgebet von Frau Pfarrerin Esther-Maria Fauß erklang wieder Gesang und Musik was mit viel Beifall belohnt wurde.
Völlig überrascht über diese Art des Gottesdienstes, gingen die Besucher und Gläubigen nach draußen und sagten, das hat uns gefallen.
Das möchten wir noch einmal erleben.
Unter den Zuhörern befand sich auch Superintendent Kristóf Bálint aus Bad Frankenhausen.
An seinem Gesicht war die mitschwingende Stimmung, wie bei allen trotz der Dunkelheit, zu erkennen.
Im Gespräch betonte er, das hat mir gefallen.
Es war auch für mich neu dieser Schwung.
Seit etwa 5 Jahren kommt auch die Kirmesjugend in den Gottesdienst als Auftakt zu ihrem Kirmeswochenende.
Frau Fauß möchte sich bei allen die im Hinter- und Vordergrund und besonders auch bei der Firma Forca Discoteam mit Robin Hanke bedanken, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen haben.
Herr Hanke hat mit seiner umfangreichen Technik für diese 1A Inszenierung von Ton und Licht zu diesem besonderen Erleben, beigetragen.
(PG)
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