3. Traditionsgespannfahren 15.06.2013

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In gewohnter Weise begrüßte Bürgermeister Harald Keitel aus Clingen, als Initiator, die Gäste und Pferdeliebhaber am Freitagabend auf seinem Agrarbetrieb in Clingen.

Zuerst wurden die Tiere mit Futter versorgt. Dann gab es einen kleinen Vortrag über Versicherungsrechtliche Fragen bei Gespannfahren.
Vieles war neu, das auch hier die STVO mit greift und dann eben noch die Tierhaltung mit ihren Sonderheiten. Auch im Umgang mit Pferden ist Vorsicht geboten.
So mancher alte Hase sagte, das ist für mich neu. Die Sicherheit bei Veranstaltungen wie sie jetzt ansteht, ist gerade bei Pferden nicht außeracht zu lassen. Vor allem gibt es genügend Autofahrer, die auf Pferdefuhrwerke keine Rücksicht nehmen. So mancher Kutscher hat dann seine liebe Not, Ruhe in das Gespann zubringen.

Dabei ist es wichtig dass eben auch das Geschirr ordentlich sitzt.
Über die Leinen und auch mit seiner Stimme kommuniziert der Fahrer mit seinem Pferd. Gerade Pferde reagieren sensibel auf Einflüsse aller Art. Danach wurde noch einmal über die Fahrstrecke gesprochen. Samstags früh gab es viel zu tun, Pferde putzen, die verschiedenen Geschirre anlegen und verschnallen, Kutschen noch einmal überprüfen und 9 Uhr fuhr das erste Gespann vom Hof.
Pfähle mit Hinweisschildern zeigten den 13 Fahrern den Weg nach Weißensee. Wieder geht es von Clingen aus über Greußen über den Warthügel zum Hengstberg.

3. Traditionsgespannfahren

3. Traditionsgespannfahren Clingen - Weissensse - 2013 Fotos: P.Georgi

Die Rasenfeldwege ließen sich gut befahren und die Sonne strahlte den stilecht gekleideten  Kutschern und Begleitpersonen entgegen.
Weiter geht es an den Schafställen von Ottenhausen hinauf auf den Käferberg.
Von hier aus waren Weimar, Erfurt und teilweise der  Thüringer Wald zu sehen.
Von der anderen Seite lugte der Kyffhäuser über die Hainleite.
Vor ihnen lag das Wasserschloss von Ottenhausen und darüber zeigte sich Weissensee.
Bei einem kurzen Stopp erzählt der 10 Jährige Hauke Petersen, dass er einmal an einer Steigung das Gespann mit hochschieben musste. Die Mutter lenkte. Das sächsische Kleinpferd hatte nicht so viel Kraft den ältesten Wagen, kleiner Parkwagen von Firma Hoffschulte Berlin aus dem Jahre 1880“ hochzuziehen.
Für ihn war die Fahrt dadurch umso anstrengender.
Auch Peter Tiedmann aus Urbach stellte fest, hier gibt es wunderschöne Landstriche und Fahrwege.
Weiter auf der Landstraße nach Weißensee war das Getrappel der Hufe zu hören.
Vor der Runneburg regelte die Polizei den Straßenverkehr, denn die Gespanne mussten schon ausholen um die Auffahrt zur Runneburg zu meistern.
Hier hatte die Ratsbrauerei einen Versorgungsstützpunkt aufgebaut, sodass sich die zahlreichen Besucher, Kutscher und Fahrgäste stärken konnten.
Das Bild auf der Burg erinnerte an längst vergangene Zeiten. 

So mancher Besucher brachte den Pferden Respekt entgegen.
Über die Kutschen wurde diskutiert, wie bei KFZ-Oldtimern, denn auch hier sind bei einer Restauration nur originale Materialien anzuwenden.
Trotz Angebot nahm kaum ein Pferd Wasser zu sich.
Zu bemerken war aber, dass einige nach einer halben Stunde schon mit den Vorderhufen im Grass scharrten.
Das ist das Zeichen, ich will weiterlaufen. Eberhard Schoddel, aus Weißensee, strahlte beim beschauen der Gespanne.
Sofort erzählte er, ja früher gab es auch Pferde in der Familie.
Aber hier oben auf der Burg, das sieht schon Klasse aus.
Die könnten öfters kommen. Früher als geplant ging es an die Heimfahrt.
In Herrnschwende ging es dann im Unterdorf entlang.
Hier war besonders schön anzusehen, wie an den Außenkellern mit den Tuffsteinwänden, die Gespanne entlang fuhren.
Bürger kamen durch das Getrappel aufgeschreckt auf die Dorfstraße und winkten.
Hunde bellten, da sie diese Geräusche nicht kannten.

Auf der langen Geraden nach Grüningen wagte dann noch so manches Gespann, eine Überholung, denn jedes Pferd hat ja sein eigenes Schrittmaß.
In Clingen angekommen, war erst einmal saufen und fressen angesagt.
Jeder Motor braucht Energie.

Zahlreiche Besucher hatten sich eingefunden.
Für die Kinder gab es Kinderschminken und Bestaunen der vielen ausgestellten alten Kutschen.
Kutschen für die Hochzeit, die Jagd, zum Rennen, den Einkauf oder auch nur um über Land zu fahren, waren schön aufgestellt.
Das Stadtcoupé aus dem Jahre 1890 von der Wiener Hofwagenfabrik wurde besonders bestaunt.
Das anschließende Parkourfahren wurde aufmerksam verfolgt.

In die Wertung kam es auf den Gesamteindruck des Gespanns, die stilgerechte Kleidung der Wagenbesatzung und vor allem das stilgerechte Fahren nach Achenbach an.
Selbst das falsche Sitzen eines Zylinders oder das halten der Leine, ergab Punkteabzug.

Nun zum dritten Mal wurde Luisa Keitel Sieger, gefolgt von Annemarie Dammer aus Stedten a.E. und Hausherr Harald Keitel.

Die Schiedsrichter, Paul Wiegel aus Nürnberg, Benno Mühlhaus aus Harzungen und Horst Phillip aus Kulmbach vergaben Stilnoten von 5,0 bis 8,9.

Bedanken möchte sich Herr Keitel noch bei der PI Sömmerda für die Absicherung, bei den Beteiligten für ihr Kommen, bei der Ratsbrauerei Weißensee, beim Ratskeller Clingen, bei allen Helfern und vor allem bei den Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nicht stattfinden kann.

 (PG)

 

 

 

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