Einweihung der neu gestalteten Eisteiche in Greußen am 04.05.2013

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Greußen hatte einmal eine Brauerei.
Dafür wurden die Eisteiche angelegt und bis in die Jahre 1950 zur Eisgewinnung genutzt.

Danach schlummerten sie vor sich hin bis sich der Angelverein Greußen 1957 e.V. gegründete.  
Später wurden sie in die Vereins-Nutzung einbezogen.
Die natürliche Uferbefestigung mit Faschinen musste jährlich repariert werden.
So entstand der Wunsch, doch etwas Dauerhaftes zu schaffen.

Dazu wurde im Herbst 2008 mit dem Abfischen der Teiche 1 und später 2 begonnen.  
Es folgten das Entfernen der Faschinen und Beschneidung des Uferbewuchses.
Dann wurden von Hand im Schlamm Gräben zur Trockenlegung gezogen.
Wer schon mal Schlamm schaufelte, weiss wie schwierig das geht und welche Anstrengung dazu nötig ist.
Erst ab 2010 war es mit Baggertechnik möglich, die 2 Teiche zu entschlammen.
2011 wurde mit der Befestigung der Ufer sowie des neuen Mitteldammes begonnen.
Da ein Technikeinsatz nicht möglich war, mussten ca. 90% aller Arbeiten in mühevoller Handarbeit ausgeführt werden.
Eine Bespannung wurde am Ufer gezogen und dann mit Bruchsteinen und Feldsteinen aufgeschichtet.
Auch hier war wieder besondere Begeisterung nötig.
Gerade für den Transport der schweren Grundsteine als Widerlager am Dammfuß, hätte man Ideen gebraucht, wie sie damals die alten Ägypter beim Pyramidenbau hatten.
Aber viele sind des Hasen Tod, erzählte Vereinsvorsitzender Holger Puhl.
Mit Stricken und Stangen hat man in schwer zugänglichen Uferbereichen die Steine dann vor Ort bekommen, während man im restlichen Bereich auf moderne Baggertechnik zurückgreifen konnte.
Gerade die Großen entstammten der alten Eisenbahnbrücke (eingeweiht 01.08.1869), die im Herbst 2008 abgebrochen wurden und jetzt zu einer zweiten Nutzung kommen.
Mit viel Weitsicht wurde zuvor Material für die Neugestaltung gesammelt.
Die übrigen Feldsteine entstammen vom Südhang der Hainleite, die die AGRAR GmbH Trebra über Jahre gesammelt hatte.
Aber, so Puhl, oftmals mussten die Petrijünger neu motiviert werden, denn 5 Jahre Bauzeit sind schon stark ermüdend, gerade wenn man die schweißtreibende Entwässerung des Teichbodens, die stetige Räumung des Bewuchses auf nährstoffreichen Boden oder den Transport der Steine mit Schub- und Sackkarre auf Wochen und Monate vor Augen hat.
Tonnagen und Kubikmeter sind nicht festgehalten, aber die Schweißtropen hätten auch schon einen See ergeben so seine Meinung über die erbrachten Leistungen.

Besonderer Dank an die vielen Sponsoren für Technik, Geld und Einsatzbereitschaft.  
Nun werden noch im Herbst Bäume und Sträucher gepflanzt.
Jetzt im Sommer kommen noch Sitzbänke hinzu, sodass alle Bürger diesen Naturflecken für Ruhe und Entspannung nutzen können.
Am Vereinshaus wurden Fotocollagen aufgestellt wo der Bauablauf dargestellt ist.

Hier ließ sich Bürgermeister René Hartnauer (SPD) von Herrn Puhl erklären, was und wie die Leistungen erbrachten wurden.
Herr Hartnauer war schon erstaunt, wo er während der Bauzeit beim spazieren gehen, die Erdbewegungen sah.  
Aber die viele Handarbeit wurde ihm erst jetzt durch die Bilder so richtig bewusst.
Zum Fest kamen nun viele Gäste die sich bei Kaffee und Kuchen, Bratwurst und Bier, sehr wohl fühlten.
Die Angelsaison wurde nun auch eröffnet und so mancher Fisch landete im Netz.

Als besonderes Highlight gab es frisch geräucherte gefangene Forellen direkt aus dem Räucherofen.
So wie Sven Fleischhauer, hatten viele die 2 Regenbogenforellen im Netz und das Abendrot für die Familie war gerettet.
Hauke Petersen hatte als Jugendangler und neues Vereinsmitglied besonderes Glück, denn er konnte im Beisein seiner Eltern seine 2 ersten Forellen an diesem herrlichen Angelnachmittag anlanden.
Zudem wurden ihm gleich mehrere nützliche Tipps zur richtigen Köderwahl, Angelausrüstung und zum Keschern der Fische von Herrn Puhl gegeben, denn im Verein wird die Ausbildung der Jugendlichen in Bezug auf den fachmännische Umgang mit der Angel besonders unterstützt.
Peter Schmidt musste auch kräftig zupacken, um den prächtigen Spiegelkarpfen erfolgreich an Land zu bekommen.
Andere saßen Stunden und gingen mit langen Gesichtern ohne Fang nach Hause.
Das ist eben der ausgleichende Sport zur alltäglichen Hektik.
Bis weit in die Nacht wurde nun gefeiert.

Als nächstes Projekt steht die Wiederbelebung der Helbefege für die Sächsische Helbe an, welche als einziger Wasserzulauf der Garant für das weitere Bestehen der Teiche ist.
Denn das denkmalgeschützte mittelalterliche Helbesystem bedarf dringend einer Pflege und Reparatur.
Dazu später mehr, so Herr Puhl.

 

(PG)

Einweihung der neu gestalteten Eisteiche in Greußen am 04.05.2013

Einweihung der neu gestalteten Eisteiche Greußen am 04.05.2013 Fotos: P.Georgi

Sponsorenliste vom Vorstand ohne Wertung:

FAMA GmbH Autohaus „Am Ried“ Greußen
Landwirtschaftsbetrieb Keitel, Clingen
ATP Abbruch- und Recycling GmbH, Bad Tennstedt
Sport- und Freizeitshop Gläsner, Greußen
Fuhrbetrieb Thomas Kranhold, Niedertopfstedt
Lotto-Tabak-Presseshop Ingo Kühn, Greußen
Uhren und Schmuck Kaut, Greußen
Weilert GmbH, Greußen
AGRAR GmbH, Trebra
Baugeschäft Weber-Halecker, Greußen
Rüdiger Fleischhauer, Baggerleistungen

 

 

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