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Ministerpräsidentin Lieberknecht- direkt

Greussen 30.05.2014

 Unter dem Motto: „Lieberknecht direkt“ hatte die Ministerpräsidentin des Landes Thüringen, Frau Christine Lieberknecht parteiübergreifend alle Bürger der Stadt Greußen am 30.05.2014 in den Goldenen Löwen eingeladen.

k00562Als weitere Gäste konnte die CDU-Ortsvorsitzende Susanne Klein Johannes Selle (MdB), Manfred Scherer (MdL) und den CDU- Kreisvorsitzenden Jens Krautwurst begrüßen werden.
34 Bürgerinnen und Bürger aus Greußen, Grüningen und Clingen erwarteten mit Spannung diese Veranstaltung.

 

k00564Herr Krautwurst eröffnete den Stammtisch und übergab das Wort an Frau Lieberknecht.
Sie führte zuerst einmal vor Augen, wie sie ihre derzeitige Landespolitik und Regierungstätigkeit ausübt.
Für den Kyffhäuserkreis konnte sie berichten, dass er mit in der Absenkung der Arbeitslosenzahlen bundesweit zur Spitze gehört, auch wenn die absoluten Zahlen noch nicht optimal sind.
Das ewige Nachhinken in den meisten Bereichen  geht nun in ein Aufholen über.
Die Landespolitik zur Strukturverbesserung trägt Früchte.
Das heißt, das Land muss weiter mit diesen Programmen den Landkreis unterstützen.
Die Rahmenbedingen für das Leben und Arbeiten sind weiter zu verbessern.

Der ländlich geprägte Raum ist aufzuwerten, Straßen, Datenleitungen, Angebote für alle Altersklassen und dann die Bildung, Bildung und nochmals Bildung und deren Inhalte, wie sie sagte, sind zu verbessern. Das geht bis hin zur Schreibschrift der Kinder.

Nach kurzen Begrüßungsworten durch die Herren Selle und Scherer kamen die Bürger zu Wort.

k00567Und dann ging es auch gleich los mit den Problemen der Ortsdurchfahrt der B4.
Zuerst wurde von Frau Knoch angemerkt, dass durch die Bürgerinitiative zwar nun endlich die Tempo-30-Zone für die Zeit von 22-6 Uhr für die Bundesstraße erreicht wurde, dass das aber nur eine Notlösung ist.
Ihre Frage: Warum hören wir jetzt nichts mehr von der geplanten Umgehungstraße? Frau Lieberknecht, erklärte dass das jetzt beim Bund liegt, was ja zwischenzeitlich jedem bekannt ist. 


Die nächste Frage betraf die ursprüngliche Einstufung der geforderten Ortsumfahrung in vordringlichen Bedarf, dieses scheint nun nicht mehr der Fall zu sein warum ist sie jetzt wieder nur Bedarf?
Frau Lieberknecht: der Bund hat neue Bewertungskriterien die von uns wenig beinflussbar sind.
k00571Aller Umgehungsstraßen-Bedarf in Thüringen beläuft sich auf 7,2 Milliarden Euro.
Das ist nicht finanzierbar.
Die Bewertung soll nun nach wirtschaftlichem Nutzen erfolgen. 

Jedoch gehören das Wohl der Bürger, wie auch Erreichbarkeit der ländlichen Wirtschaft genauso dazu.
Gerade ein Unternehmen in Holzengel sagt eindeutig, wenn unsere vielen LKW nicht besser hier anfahren können, dann ist eine Investition an diesem Standort nicht mehr sinnvoll.
Dem müssen wir entgegenwirken und das dem Bund verdeutlichen, untermauerte Herr Selle.

k00576Ein wirtschaftliche Erfordernis kann für diese Straße mit dem enormen LKW-Verkehr als Autobahn-Zubringer und der kürzesten Nord-Süd-Verbindung in Thüringen angenommen werden.
Die Thüringer Bundestagsabgeordneten der Linken, der SPD und CDU kämpfen gemeinsam in Berlin für die B4 Umgehungsstraßen bis hin zu den Sundhäuser Bergen.
Gerade in den letzten Jahren hat die Polizei im Raum Greußen-B4 46 Unfälle vermerkt.
Soll das so weitergehen?
Die B4 bleibt eine Fernverbindung von Erfurt zum Hamburger Hafen, das kann jeder jeden Tag an den Fahrzeugen erkennen.
Am Tag ist die Lärmbelastung doppelt so hoch und in der Nacht vierfach gegenüber der zulässigen Belastung.

k00580Herr Klein bat darum, die zuführenden Straßen nicht zu vergessen.
Ihr Bauzustand stammt meist noch aus der Ersterstellung aus dem vorigen Jahrhundert mit etwas Asphalt von heute.
Frau Lieberknecht zeigte auf, dass sich auch die Stadt an derartigen Projekt beteiligen kann, das Land gibt dann 90% Förderzuschuss.
Wie das aber mit den zwei ausgerufenen Sabbatjahren des Greußner Bürgermeisters zu bewerkstelligen ist, konnte keiner beantworten.

Der nächste Fragenkomplex betraf die Erreichbarkeit der Region per Fahrrad.
Der Norden Thüringens mit dem Kyffhäuser bis zum Südharz soll sich zu einer Touristenhochburg, dank der vielen Schätze, entwickeln.
Wie aber sollen Fahrradfahrer von Straußfurt (Erfurt) über Greußen, Sondershausen bis nach Nordhausen kommen, ohne todesmutig die B4 zu benutzen?
Frau Lieberknecht hakte da ein, dass doch heute bei Straßenbauprojekten für Bundesstraßen immer ein begleitender Radweg geplant würde, das wäre Standard.
Dieser ist auf den bisher bekannten Entwürfen für die Ortsfumfahrung Greußen nicht enthalten, angeblich bestünde kein Bedarf.
Laut Frau Lieberknecht solle hier sofort die DEGES darauf angesprochen werden. Die Nach- Planung darf aber nicht den jetzigen Stand nach hinten verschieben.

Auch unser Kreis-Wahrzeichen, der Kyffhäuser ist nicht über einen Radweg erreichbar. Schon Motorradfahren ist eine Mutprobe auf der Strecke, Radfahren lebensgefährlich.

Als weiteres Thema trug Herr Liebetruth vom Verein zur Erhaltung und Förderung der St. Martinikirche, seine Sorgen in Form einer Dokumentation „SOS im Kirchenschiff“ vor.
Frau Lieberknecht bestätigte, dass die Greußner eine wahrhaft große und schöne Kirche haben, die unbedingt weiter saniert werden müsse.
Unsere Ministerpräsidentin hatte ihren letzten Besuch in Greußen im Jahr 2012 auch zu einer Besichtigung der Kirche genutzt und konnte sich sehr gut an dieses imposante Bauwerk erinnern. Jetzt soll der Altarraum renoviert werden und die Kosten, gerade im Gerüstbau sind erheblich höher als angenommen.

k00582In dem übergebenen Dokument wird ein erster Sanierungsbeginn vom 15. Mai 1894 aufgezeigt.
Damals hat der Fürst Karl Günther (1830-1909) den Greußnern großzügig 7000 Reichsmark geschenkt.
Sofort fragte Frau Lieberknecht nach dem Umrechnungsfaktor in Euro.
Beeindruckt von dem Engagement der Greußner und ihres Fördervereines, verbunden mit der Bitte des Vereins, es doch wie Fürst Karl Günther zu halten, sagte Frau Lieberknecht eine Prüfung zur Unterstützung zu und machte den Bürgern auch diesbezüglich Hoffnung.
Herr Liebetruth erwähnte zusätzlich, dass die Greußner sehr dankbar sind, denn in den letzten Jahren konnte schon erhebliche Bauleistungen zur Erhaltung der Kirche ausgeführt werden.
Frau Pfarrerin Esther Maria Fauß, die erst seit kurzem hier tätig ist, bedankte sich schon jetzt für das große Interesse an ihrem Gotteshaus.

Frau Lieberknecht erklärte dann, dass gerade Thüringen durch die Fürstentümer und Regenten sehr reich an Kulturgütern und Kirchen ist und hier weit über den Bundesdurchschnitt liegt.

Auch hier muss auf Bundesebene über eine Verschiebung der Zuweisungen diskutiert werden.

Weiter ließ sie sich dann über die Vereinstätigkeit im Stadtgebiet informieren.
Dass ein funktionierendes Jugendhaus besteht, sah sie als sehr gut an.
Leider haben die anwesenden Bürger zu wenig Fragen gestellt, so dass nach gut 1½ Stunden die gelungene Veranstaltung beendet wurde.

k00597Frau Klein überreichte der Ministerpräsidentin und unseren Abgeordneten dann den obligatorischen Blumenstrauß.
Zusätzlich wurde Frau Lieberknecht ein Präsentkorb mit Greußner Spezialitäten wie Salami, Ziegenkäse bis zum Greußner Tropfen überreicht, über den sie sich sehr freute.

(PG)

 

 

 

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